Ibrahim Türköz: "Unsere Kunden können sicher sein, dass nicht nur die Produkte schadstoffarm sind, sondern auch unsere Prozesse auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit laufend überprüft werden."

Ibrahim Türköz: "Unsere Kunden können sicher sein, dass nicht nur die Produkte schadstoffarm sind, sondern auch unsere Prozesse auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit laufend überprüft werden." (Foto: © Sattler Sun-Tex GmbH)

Sattler: Neues, nachhaltiges Gewebe

Anfang 2024 bringt Sattler mit Elements Oeko Weave eine neue, nachhaltige Markisenqualität auf den Markt. Ibrahim Türköz, Geschäftsführer für F&E und Produktion bei der Sattler Sun-Tex GmbH, gab uns Einblicke dazu.

RTS: Was macht die neue und nachhaltige Qualität „Elements Oeko Weave“ denn so besonders?
Ibrahim Türköz: Wir verwenden für unser neues Produkt hochwertige Acrylfasern, die im „normalen“ Herstellungsprozess entsorgt werden würden. Dank unserem „Cross Fiber Process“ hauchen wir diesen Fasern neues Leben ein.

RTS: Und wie muss man sich diesen Prozess genau vorstellen?
Ibrahim Türköz: In der Herstellung von Gewebefasern entstehen bei der Umstellung von zum Beispiel Grau auf Gelb über einen bestimmten Zeitraum farbvermischte Fasern. Diese sind nicht farbrein und würden entsorgt werden. Wir nehmen dieses „Gemisch“ aus mehreren Produktionen und verwenden das Garn für unsere Gewebe in den Querfäden oder auch „Schuss“ genannt. Das führt dazu, dass somit über 30 Prozent des fertigen Textils aus wiederverwendeten, also Re-Use, Fasern besteht.

Dieser Prozess, den wir „Cross Fiber Technology“ nennen, steht damit an der zweithöchsten Stufe der Abfallpyramide von Vermeidung hin zur Entsorgung und ist sogar dem Recycling vorzuziehen.

Für die neue Qualität werden hochwertige Acrylfasern verwendet, die im herkömmlichen Herstellungsprozess entsorgt werden würden. Foto: © Sattler Sun-Tex GmbHFür die neue Qualität werden hochwertige Acrylfasern verwendet, die im herkömmlichen Herstellungsprozess entsorgt werden würden. Foto: © Sattler Sun-Tex GmbH

RTS: Warum das?
Ibrahim Türköz: Recycling ist ein aufwändiger und teurer Prozess. Um zum Beispiel aus PET-Flaschen ein Gewebe herzustellen wird Kunststoffgranulat geschreddert, dieses eingeschmolzen und daraus wiederum Fasern und in weiterer Folge Garne hergestellt, die dann das recycelte Gewebe bilden. Nicht nur, dass die Herstellung ressourcenaufwändig ist, so nehme ich auch aus einem funktionierenden Kreislauf etwas heraus, was ich auf der anderen Seite wieder in Form von Rohstoff – in diesem Fall Rohöl - auffüllen muss.

Das ist beim Re-Use nicht der Fall. Hier nehme ich ein Produkt – in unserem Fall ausgemusterte Fasern – und verwende dieses ohne es bearbeiten zu müssen in der ursprünglichen Form weiter.

RTS: Was bietet dieses Produkt noch in Sachen Nachhaltigkeit?
Ibrahim Türköz: Wir haben mit Sommer diesen Jahres die Ausrüstung unserer Produkte auf PFAS-frei umgestellt. Damit waren wir noch vor den anderen Herstellern in Europa am Start. Wir sind damit sogar mit allen Qualitäten nach OEKO-TEX Standard 100 Klasse 2 getestet. Diese Klasse wird eigentlich für Bekleidung herangezogen. Also für Stoffe, die für direkten Hautkontakt geeignet sind. Das ist vor allem wichtig für unserer Gartenmöbel-Stoffe, aber auch für die Anwendung durch diejenigen Personen, die unserer Sonnenschutzstoffe zu Markisen, Schirmen, Sonnensegeln oder anderen Produkten verarbeiten und daher in direkten Kontakt damit kommen.

RTS: Aber Sie arbeiten ja wahrscheinlich nicht nur an umweltfreundlichen Produkten?
Ibrahim Türköz: Ganz richtig. Im Rahmen unseres gesamtheitlichen Nachhaltigkeitskonzeptes, welches wir die „Sattler Green Chain“ nennen, ist das Produkt nur ein Glied in der Kette. Zum Beispiel haben wir im heurigen Jahr eine umfangreiche Zertifizierung mit OEKO-TEX STeP abgeschlossen und damit das Label „OEKO-TEX Made in Green“ erlangt. Damit können unsere Kunden sicher sein, dass nicht nur die Produkte schadstoffarm sind, sondern auch unsere Prozesse auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit laufend überprüft werden.

Ein anderes Beispiel ist, dass wir zu 100 Prozent auf Öko-Strom setzen und durchlaufend erweiterte Photovoltaik-Anlagen einen Gutteil unseres Strombedarfs selbst erzeugen. Viele kleine – und teilweise auch größere - Schritte auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft!

Danke für die Einblicke!


Weitere Informationen: suntex.sattler.com

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