Die Entwicklung der Sonnenschutzbranche in Österreich stimmt optimistisch. (Foto: © Bundesverband Sonnenschutztechnik)

Die Entwicklung der Sonnenschutzbranche in Österreich stimmt optimistisch. (Foto: © Bundesverband Sonnenschutztechnik)

Sonnenschutzmarkt in Österreich wächst weiter

Als einen trefflichen Indikator für die Sonnenschutzbranche in Österreich betrachtet man stets die R+T in Stuttgart, heißt es seitens des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik in Österreich.

Die Schwerpunkte der R+T sowie die Standkonzepte hätten wieder gezeigt, wohin sich auch der Markt in Österreich entwickelt. "Gebäudeautomation, Energieeffizienz, Sicherheit, Komfort und vor allem die Bedeutung des Tageslichtes standen auf zahlreichen Ständen im Mittelpunkt.

Die Erzeuger setzen dabei allerdings zunehmend auf das emotionale Potenzial des Sonnenschutzes, die Technik wird mehr und mehr Mittel zum Zweck", so Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik in Österreich. Als Beispiel wurden Rollläden, Raffstore und Markisen aufgeführt, die dynamisch, intelligent und automatisch funktionieren, aber auch komfortabel, indem sie immer noch schneller und noch leiser werden.

Design orientiert sich an der modernen Architektur

Die Marktzahlen der österreichischen Sonnenschutzindustrie spiegeln die positive Stimmung wieder. So weist der Umsatz der Branche einen Zuwachs von knapp sechs Prozent auf und gegenüber 2016 stellten die Mitgliedsbetriebe fast doppelt so viele Mitarbeiter neu ein. Nach wie vor geht jedes dritte Produkt in den Export. Demgegenüber steht ein ebenfalls beinahe unveränderter Import von 17 Prozent, der allerdings zu einem Großteil auf Zuläufen von eigenen Werken basiert.

Bei den Produktentwicklungen ist klar erkennbar, dass sich das Design an der modernen Architektur orientiert. Johann Gerstmann: "Das ist gut so, denn gut gedämmte Gebäude mit viel Glas brauchen einen funktionalen und modernen Sonnenschutz, der so variabel ist wie das Wetter. Nur dann ist zu jeder Jahreszeit höchster Komfort bei effektivem Management von Licht, Sonne und Sicherheit garantiert." Demzufolge entwickelte sich der Raffstore zum absatzstärksten Produkt.

Nachfrage nach Rollläden lässt etwas nach

HandwerkZudem haben Planer und Bauherren 2017 die zahlreichen Vorzüge windstabiler Fassadenmarkisen erkannt, so dass diese mit 60 Prozent ein außergewöhnlich starkes Wachstum verzeichnen. Sie kommen vermehrt im mehrgeschossigen Büro- und Wohnbau zum Einsatz, da sie laut Verband perfekt zum optisch reduzierten Erscheinungsbild moderner Gebäudehüllen passen.

Da ebenso Ein- und Reihenhäuser immer öfter mit diesen Zip-Markisen ausgestattet werden, lässt hier die Nachfrage nach Rollläden derzeit etwas nach.

Die Österreicher schätzen außerdem zunehmend hochwertige Außenräume, die bei schlechtem Wetter gut nutzbar sind: Das Plus von zwölf Prozent bei den Wintergartenmarkisen entsteht allerdings nicht nur durch dieses neue Wohngefühl, sondern zeigt außerdem eindeutige Entwicklungen in der Gastronomie. Denn es gebe kaum ein Trendlokal, das ohne Gastgarten auskommt. Ein moderner Sonnenschutz steigert die Wirtschaftlichkeit dieser Außenflächen.

Tendenz zu mehr Komfort

Die Tendenz zu mehr Komfort ist schon seit Jahren zu beobachten. Johann Gerstmann: "Der Motorisierungsgrad hält sich dementsprechend schon seit mehreren Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Mittlerweile sind zwei von drei Produkten motorisiert und die meisten davon auch automatisiert." "Smart Home" ist im Sonnenschutz längst etabliert, doch die technologische Entwicklung schreitet rasant voran.

In den nächsten Jahren wird das Thema auch adaptive Fassaden treiben, denn eine derartige Gebäudehülle ist ohne intelligenten Sonnenschutz nicht zu realisieren. Unterstützt wird dies durch die entsprechenden Antriebe, die durch Soft Start/Soft Stopp-Funktionen und Hinderniserkennung für eine sanfte und leise Bewegung des Sonnenschutzes sorgen und damit auch dem Schallschutz dienlich sind.

Manche Entwicklungen stimmen leicht skeptisch

Bei allem Optimismus, der in der Branche zu spüren ist, stimmen manche Entwicklungen leicht skeptisch. "Ich komme mir manchmal vor, wie jemand, der täglich ein Mantra betet und trotzdem nicht erhört wird: Dynamischer Sonnenschutz ist kein Zusatznutzen zu anderen Technologien. Vielmehr ist er – wenn richtig geplant – die einzige bauliche All-in-One-Lösung, die Überhitzung vermeidet", so Johann Gerstmann.

Und weiter: "Im Winter die Sonne für die Raumwärme nutzt und eine bestmögliche Tageslichtversorgung garantiert. Das steigert die Lebens-, Wohn- und Arbeitsqualität, und reduziert zugleich den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten rund ums Jahr".

www.bvst.at